Am 17.September konnte, nachdem es eine Zeit lang Corona-Bedingt nicht möglich war, wieder einmal eine „reguläre“ Jahreshauptprobe stattfinden.
Wegen eines angenommenen Brandes wurden die Kameradinnen und Kameraden in die Kirchstr. 11 alarmiert. Simuliert war, dass es am rückwärtigen Eingang – für die Wohnungen im Ober- und Dachgeschoss – im Treppenvorraum brennt: „Das Feuer steht bereits an der 2. Wohnungseingangstüre im Dachgeschoss, da die untere Zwischentüre durchgebrannt ist. Auch im Obergeschoss haben die Flammen bereits durchgeschlagen.“ Nachdem die Abteilung Eigeltingen mit dem Löschgruppenfahrzeug, dem Einsatzleitwagen, dem Schlauchwagen und dem Mannschaftstransportwagen (MTW) kurz nach 16 Uhr angefahren war, zeigte sich dem Einsatzleiter Kommandant Ralf Martin folgendes Bild: An der Vorderseite befand sich im 1. Obergeschoss eine Frau am Fenster und wartete auf Rettung, an der Rückseite ein Mann. Ein Bewohner war aus dem Fenster im Dachgeschoss geklettert und stand auf einer kleinen balkonähnlichen „Rettungsplattform“ auf dem Dach. Aufgabe der Feuerwehr war es, in erster Linie die Personen aus den Wohnungen über Leitern zu retten, das Feuer zu bekämpfen und die Brandausbreitung zu verhindern. Zur Unterstützung waren auch Kameraden mit ihrem wasserführenden Tankkraftspritzenfahrzeug (TSF-W) aus Homberg-Münchhöf angefahren. Die Patientenbetreuung übernahmen drei ausgebildete Rettungssanitäter der Feuerwehr, da im Einsatzfall das örtliche Rote Kreuz nicht mehr alarmiert wird. Diese waren mit ihrem TSF-W aus Honstetten gekommen und nutzten das „DeconZelt“ der Feuerwehr Eigeltingen. Dieses ist vielseitig einsetzbar: wie in diesem Fall für Verletzte, als Zelt zum Umziehen von Einsatzkräften, die Rauch und schädlichen Stoffen ausgesetzt waren oder auch für die Atemschutzüberwachung oder Einsatzleitung. Letztere befand sich bei der Übung im „alten“ MTW, kommunizierte mit dem Einsatzleiter, der Leitstelle und fasste das aktuelle Geschehen und Vorgehen in einen stabsmäßigen Rahmen. Im Ernstfall wäre von hier aus auch eine Nachforderung weiterer Kräfte aus den anderen Ortsteilen erfolgt, da die Rettungs- und Löscharbeiten sehr „personalintensiv“ waren. Insbesondere die Nutzung der schweren Schiebeleiter, die mit mehreren Personen aufgestellt und auf eine Länge von 12m ausgezogen werden muss. Als zusätzliche Herausforderung stellte sich der sehr enge Raum hinter dem Haus dar und dass der Trupp unter Atemschutz zum Löschen den Schlauch erst einmal über eine lange Außentreppe transportieren musste. Über diese erfolgte dann auch die technisch nicht einfache Rettung der 2. Person über eine zwar kurze Leiter, die aber schwer zu sichern war. Am schnellsten konnte die Frau auf der Vorderseite des Gebäudes mittels Leiter gerettet werden. An diesem Übungsobjekt hatte sich wieder einmal gezeigt, dass die Feuerwehr immer flexibel und schnell auf besondere örtliche Gegebenheiten reagieren muss. Dies hatten aber die Führungskräfte und Feuerwehrangehörigen sehr gut gemeistert, so dass bei der Übungsnachbesprechung im Feuerwehrgerätehaus, auch der „Einsatzbeobachter“ Dirk Schmid, Kommandant der FF Volkertshausen nur positive Worte fand. Den anschließenden gemütlichen Teil hatten sich die Beteiligten somit mehr als verdient. Zumal die Feuerwehrangehörigen für dieses professionelle Vorgehen viel Zeit in Proben, Aus- und Fortbildung einbringen. Gerne investieren die Frauen und Männer aber ihre Freizeit für die Sicherheit der Bevölkerung.