Aus einem vermuteten Brand wurde bei der Schlussprobe in Eigeltingen eine aufwändige technische Rettung.
Als die Feuerwehrangehörigen am Samstag, 28. September um 16 Uhr zur Firma Bothe-Reichle ins Industriegebiet alarmiert wurden, lautete der erste Einsatzauftrag noch: Löschangriff. Der Anrufer bei der Leitstelle hatte gemeldet, dass er Explosionsgeräusche gehört und Rauch gesehen hatte. Der erste Zweimann-Trupp unter Atemschutz fand jedoch keine Brandquelle vor, sondern zwei verletzte Personen. Das Szenario stellte sich dann so dar: Bei einem Arbeitsunfall war es bei der Testung eines Heizgerätes zur Explosion gekommen. Ein junger Mann wurde hierbei unter dem Kessel eingeklemmt, der zweite Arbeiter daneben verschüttet. Den angenommenen Leichtverletzten konnten die Atemschutzgeräteträger selbstständig retten und beim vorderen Rolltor an das Team der Helfer vor Ort (HvO) übergeben. Der technische Rettungseinsatz fand dann im hinteren Teil der Halle statt. Nachdem das Tor dort geöffnet war, sahen die Zuschauer wie aufwändig und zeitintensiv eine schonende Rettung einer eingeklemmten Person ist. Anfangs war diese noch durch eine Puppe simuliert. Mit dem Spreizer und einem hydraulisch betätigten Rettungszylinder wurde der Kessel nach oben gedrückt und dann mit Unterbaumaterial gesichert. Während der Arbeiten kümmerten sich zwei HvO um den Eingeklemmten und führten bereits erste medizinische Maßnahmen wie die Abgabe von Sauerstoff durch. Nach dem patientenschonenden Herausziehen konnten die beiden gemeinsam mit zwei Feuerwehrmännern den Verletzten zum „Rettungsplatz“ bringen. In der Übungsnachbesprechung beglückwünschte Beobachter Kommandant Andreas Maier aus Steißlingen die Feuerwehr Eigeltingen auch zur „Helfer vor Ort-Gruppe“, die durch ihre Zusatzausbildungen professioneller medizinisch helfen können, bis Notarzt und Rettungswagen eintreffen. Gerade als der Leiter des Teams, Felix Wolpert sein Statement zur Übung abgeben wollte, wurden die HvO zum 18. Einsatz alarmiert, um das „therapiefreie Intervall“ bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes zu überbrücken. Auch Hauptamtsleiter Daniel Schweizer dankte Abteilungskommandant Markus Reichelt, der auch Einsatzleiter war, für die gelungene Übung und das Engagement der Freiwilligen Feuerwehr.